Donnerstag, 21. Januar 2016

Achtung, Giraffen!


Tag 1 – 8.12.2015

Heute war es endlich soweit! Unser lang ersehnter Road Trip in den Norden Namibias, an die Victoriafälle und nach Botswana sollte endlich starten. Bereits am Vortag holten wir unsere beiden Geländewagen bei der Autovermietung ab und packten unsere Lebensmittelvorräte in den Backie.

Bevor es jedoch losgehen konnte mussten noch letzte Klamotten gepackt, unsere Küche geputzt und aufgeräumt werden. Dann verabschiedeten wir uns noch von unserer Gastmama Rebecca, welche uns nur schweren Herzens gehen lassen wollte und zum Abschied noch ein Gebet auf Oshiwambo mit uns sprechen wollte.

Um kurz nach sieben machten wir uns dann auf den Weg nach Khomasdal, wo wir die anderen Freiwilligen abholten, um unsere Tour gemeinsam zu starten. Von unserem Mentor Philip bekamen wir zum Abschied noch zwei Bananenbrote überreicht.

Perfekt ausgestattet ging es dann los: ‚Erongo Mountains‘ hieß unser erster Zwischenstopp. In Namibia werden alle Straßen mit Buchstaben gekennzeichnet. A-Straßen sind vergleichbar mit deutschen Autobahnen, B-Straßen sind zwar nicht mehr geteert, aber in gutem Zustand, ab C-Straßen sind dann zunehmend Schlaglöcher und Steine auf den Straßen zu finden. Während wir anfangs noch über geteerte A-Straßen fuhren, ging es bald nur noch über C- und D-Straßen, gegen Ende mussten wir sogar einem kurzen Stück F-Straße folgen  und waren froh über unsere Geländefähigen 4x4-Wägen. 

Wir konnten es kaum glauben, als wir während unserer Fahrt plötzlich am Straßenrand eine Giraffe mit ihrem Jungen entdeckten.  Als wir anhielten machten sie sich zwar – allerdings eher gemütlich – auf die Flucht, es reichte jedoch für ein kurzes Foto und als perfekten Start in unseren bevorstehenden Urlaub. 



Kurze Zeit nachdem wir das Eingangstor des Erongo Parks passierten, fing es plötzlich an in Strömen zu regnen. Wir wussten zwar, dass wir uns in der namibischen Regenzeit befanden, trotzdem kam kurz die Sorge auf, dass es uns den gesamten Urlaub verregnen könnte. Diese wurde jedoch glücklicherweise nicht bestätigt, denn sobald wir – nachdem wir beinahe eineinhalb Stunden gesucht und dreimal vorbei gefahren waren – unseren Campingplatz erreichten, verzogen sich die Wolken und die Sonne kam zum Vorschein. 

Während unserer zunächst erfolglosen Campingplatzsuche stießen wir außerdem auf ein Dorf der ‚San People‘, einem der traditionellen Stämme Namibias. Die Kinder spielten, nur mit Lendenschürzen aus Leder begleitet, in einem kleinen Wasserloch auf einem der Felsen und winkten uns fröhlich zu.


Nicht umsonst trug unser Camp den Namen ‚Plateau Camp‘ – auf einem der Berge des Erongo-Gebirges gelegen hatte man einen wunderbaren Blick über die unendliche Weite der umliegenden Landschaft. Nachdem wir dann zum ersten Mal unsere vier Dachzelte aufgebaut hatten, machten wir uns auf und folgten einem der ausgeschilderten Wanderwege. Knapp eine Stunde waren wir auf dem steinigen und teilweise ziemlich steilen Weg unterwegs, doch die Tour lohnte sich, denn der Ausblick war einfach traumhaft.


Hungrig von unserer ersten Wanderung kochten wir uns dann, vermutlich nicht zum letzten Mal in unserem Urlaub, Nudeln mit Tomatensoße. 

Da es auf unserem abgelegenen Campingplatz keine Elektrizität gab, mussten wir uns an der Wand angebrachte Kerzen anzünden, um bei Dunkelheit auf Toilette oder Duschen zu gehen.

Aufgrund des fehlenden Stroms und der Tatsache, dass die nächste Stadt hunderte Kilometer weit entfernt lag, konnten wir alle den schönsten Sternenhimmel genießen, den wir jemals in unserem Leben gesehen hatten. Der gesamte Himmel schien hell erleuchtet, fast so, als wäre Stern an Stern und kaum Dunkel dazwischen zu sehen.

Da wir zu neunt sind, insgesamt allerdings nur vier Dachzelte haben, müssen sich immer drei Personen eines der Zelte teilen. Ich hatte in der ersten Nacht das Glück im Dreierzelt sein und wir mussten uns wirklich aneinander quetschen. Hinzu kam noch die heiße, schwüle Luft und das unser Auto bei jeder Bewegung anfing zu wackeln, weshalb die erste Nacht alles in allem eher unruhig verlief.


Tag 2 – 9.12.2015

Wir entschlossen uns, an unserem ersten Morgen um 5:30 Uhr aufzustehen, um zum ersten Mal auf der Reise den Sonnenaufgang bewundern zu können. Allerdings war an diesem Morgen der Himmel so bewölkt, dass die Sonne leider nicht zu sehen war.

Da wir nun jedoch schon wach waren, packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg zu unserer nächsten Station. Nach nicht einmal fünf Minuten gefahren, da sprang uns eine Herde Kudus über den Weg. Kaum weiter gefahren stand auch schon das nächste Tier mitten auf der Straße und schaute uns etwas verdutzt an: schon wieder eine Giraffe. Nachdem wir Fotos gemacht und schon wieder weiter der Straße folgten entdeckten wir dann eine ganze Herde mit sieben Giraffen im Gebüsch.


Ansonsten erblickten wir auf unserem weiteren Weg noch Springböcke, Oryxe und Gazellen.

Nach ungefähr zwei Stunden erreichten wir dann unser Camp an der sogenannten Spitzkoppe, einem 700m hoher Berg inmitten der Namib Wüste, der ältesten Wüste der Welt. Der Name ‚Spitzkoppe‘ setzt sich aus dem deutschen Wort ‚spitz‘ und dem afrikaansen Wort ‚koppe‘ für Kopf zusammensetzt und den spitzen Gipfel des Berges beschreibt.


Dort kochten wir zunächst einmal Porridge und genossen unser Frühstück inmitten von orangeroten Felswänden. Auf unserem Campingplatz wuselten zudem glaublich viele Geckos in den buntesten Farben.


Es war unglaublich heiß, deshalb ruhten wir uns erst einmal aus und machten ein kleines Mittagschläfchen in der gemütlichen Campingplatz-Bar. Um 15 Uhr wurden wir von einem Guide abgeholt, welcher uns auf einer Tour durch das ‚Bushman’s Paradise‘ begleitete.


Wir starteten unsere Führung durch die Felsenlandschaft, indem wir uns zunächst bis auf 150m Höhe an einer Metallkette auf einen der Berge aus rotem Granit hangelten. Ab dort waren dann noch 50m freies Klettern angesagt, bis wir schließlich die Spitze erreichten und die Aussicht und die wunderschönen, durch Erosion und Wettereinflüsse geformten, runden Felsblöcke bewundern konnten.


Außerdem befindet sich auf den Bergen ein Felsunterstand, auf welchem circa 2000 bis 4000 Jahre alte Höhlenmalereinen zu bewundern sind. Die Malereien wurden von dem Stamm der Bergdamara mit Blut, Ocker, Straußeneiern, Fett und der weißen Milch einer hochgiftigen Pflanze auf die Felsen gezeichnet, um nachfolgenden Nomadenstämmen den Weg zu den dortigen Wasserstellen zu zeigen. Dabei standen Giraffen, Nashörner und Elefanten als Wegweiser und schauten jeweils in Richtung Wasser Berggipfel, bis wir uns wieder an den Abstieg  machten.

Anschließend brachte uns der Guide noch an eine weitere Felswand, welche voll von Malereien war, danach fuhren wir in einen kleinen Wildpark. Dort befand sich in einem Felsspalt eine weitere Zeichnung von einer großen, goldenen Schlange, welche auf eine Schlangenart hinwies, welcher früher in dieser Gegend zu finden war.

Auf unserem Rückweg entdeckten wir noch eine Zebraherde, welche sich in einiger Entfernung im Schatten der Bäume vor der heißen Sonne versteckte, bevor wir die letzte Station auf unserer Führung, einen riesigen, naturgeformten Felsbogen, erreichten.

Nachdem wir zu Abend gegessen hatten, beobachteten wir noch gemeinsam den Sonnenuntergang, bis wir uns anschließend, sichtlich geschafft von der Hitze und unserer Klettertour, todmüde in unseren Zelten verkrochen. 




Tag 3 – 10.12.2015

Auch heute war wieder frühes Aufstehen angesagt, denn wir hatten eine vierstündige Fahrt zur sogenannten ‚Twyfelfontein‘ vor uns. Es war unglaublich heiß heute und man merkte an der Landschaft und daran, dass wir immer wieder durch ausgetrocknete Flussbetten fuhren, dass wir uns einer eher trockenen Gegend näherten.

Immer wieder liefen Kühe und Ziegenherden vor uns über die Straße, sodass wir des Öfteren anhalten mussten, um die Tiere die Straßen überqueren zu lassen. Kurz bevor wir unser Tagesziel erreichten, entdeckten wir circa 10 Meter von der Straße entfernt sogar ein paar Strauße.


Auf unserem Campingplatz angekommen genehmigten wir uns zuallererst einmal ein paar kühle Getränke an der dortigen Bar, bevor wir uns auf den Weg zur eigentlichen Twyfelfontein machten.

‚Twyfelfontein‘ ist Afrikaans und bedeutet so viel wie ‚zweifelhafter Fund‘. Der Name beschreibt eine frühere Quelle, welche nur unregelmäßig Wasser trug und daher nicht zuverlässig war. Sie wurde circa 1940 von einem weißen Farmer entdeckt.

Die Quelle ist jedoch längst versiegt und war demnach auch nicht der Grund für unseren Ausflug. Viel interessanter waren für uns die dortigen Felsgravuren, welche durch die San, einem der Urstämme Namibias, entstanden.

Die Gravuren sind, obwohl sie bereits 4000-6000 Jahre alt sind, noch sehr gut erhalten. So sind neben Bildern von Tieren wie Giraffen, Elefanten und Löwen auch Umgebungskarten, welche den nachfolgenden Stämmen Wasser- und Jagdstellen zeigen sollten, zu finden. Außerdem ritzen die San Menschen eine Art kleines Lexikon in die Steine, welches aufzeigen sollte, welche Tiere in der Umgebung zu finden waren und wie die entsprechenden Fußabdrücke aussahen, damit die nachfolgenden Jäger auch wussten, welchen Fußspuren sie folgen und um welche sie eher einen Bogen machen sollten. 


Besonders auffällig an den Gravuren war, dass unglaublich viele Giraffen abgebildet wurden. Das liegt daran, dass sie für den Stamm der San als heilig galt, denn der Hals der Giraffe ist so lang, dass er bis zum Himmel reicht und somit musste sie in der Lage sein, den Menschen Regen vom Himmel zu bringen. 

Nach unserer eher kurzen Tour durch die Felsgravuren ging es dann auch wieder zurück auf den Campingplatz, wo wir ein richtiges Freiluftbadezimmer vorfanden. Dieses wurde kreisförmig von einem Zaun aus Ästen, welcher rundherum um einen Baum verlief, begrenzt. Innerhalb des Zaunes fand man dann ein Waschbecken, daneben eine Toilette und einen Duschkopf, welche alle nebeneinander am Baum angebracht waren. Außerdem wuselte es überall von Eidechsen und Käfern, sodass man das Badezimmer leider nie ungestört für sich alleine hatte.


Tag 4 – 11.12.2015

Bevor wir unsere heutige - die bisher längste - Tagestour antraten, entschieden wir uns für einen kurzen Abstecher im ‚versteinerten Wald‘.

Wir fanden zwar keinen richtigen Wald aus Steinen vor, dafür lagen überall verteilt Baumstämme und kleine Holzstückchen herum, welche sich erst beim Anfassen oder Aufheben als Steine entpuppten. Sogar Jahresringe und Astlöcher waren noch in dem früheren Holz zu erkennen.


Die Bäume, welche im Verlauf vieler Jahrtausende versteinerten, stammten ursprünglich aus Angola. Zum Ende der Eiszeit, als alle Kontinente noch beieinander lagen, begann das Eis zu schmelzen und spülte die Baumstämme nach Namibia, wo sie von einer Schlammschicht begraben wurden. Durch den hohen Druck, Mangan, Eisenoxid und Kieselsäure wurde das Holz schließlich nach und nach zu Stein.

Durch Erosion und die Abtragung der Erde, welcher die Baumstämme einst verdeckte, kamen diese immer mehr zum Vorschein. Die Namibier wollen diesen Prozess jedoch ganz der Natur überlassen, weshalb keine Ausgrabungen durch die Menschen vorgenommen werden.

Es war wirklich unglaublich interessant und faszinierend für uns Steine zu sehen, welche wirklich haargenau wie Holzstücke aussehen. Nichts desto trotz blieb uns leider nicht allzu viel Zeit, da wir noch einen langen Weg vor uns hatten.

Leider lag auf unserer bevorstehenden Strecke außer Bäumen und Wüste so gut wie nichts, sodass wir zuerst einmal 40 Kilometer in die entgegengesetzte Richtung nach Khorixas fahren mussten, um unsere Autos vollzutanken.


Danach stand unserer sechsstündigen Tour jedoch – abgesehen von Kühen, Eseln und Ziegen auf der Straße – so gut wie nichts mehr im Wege. Nicht einmal Flüsse, welche plötzlich aus dem nirgendwo mitten über die Straße flossen, konnten uns mit unseren Geländewägen aufhalten. Zwei kurze Zwischenstopps gab es noch unterwegs, als wir – mal wieder – Giraffen, sowie eine Horde Affen am Straßenrand entdeckten.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir schließlich das kleine Städtchen Opuwo, wo wir unseren ersten zweinächtigen Aufenthalt geplant hatten. 






Tag 5 – 12.12.2015


Opuwo ist ein 5000 Einwohner Städtchen im Nordosten Namibias. Direkt zu Beginn fielen uns die vielen traditionell gekleideten Frauen verschiedener Stämme auf. Neben Hereros und Himbas, welche wir bereits aus Windhoek kannten, waren hier auch Dembas, welche ursprünglich aus Angola stammten, zu finden.

Die meisten Bewohner Opuwos sind unglaublich arm, vor dem Supermarkt versammeln sich Betrunkene und Menschen, die versuchen an kleinen Ständen Schmuck oder Lebensmittel zu verkaufen. Schnell wurde der unglaubliche Hass der Menschen Opuwos auf die Weißen deutlich. Während wir in Windhoek immer total herzlich aufgenommen wurden und die Menschen sich gerne mit uns unterhielten, wurden uns hier nur böse Blicke, Beleidigungen und Mittelfinger zugeworfen. Wir beendeten unseren Einkauf so schnell wie nur möglich, um wieder zum – glücklicherweise sehr abgelegen liegenden - Campingplatz zurück zu kommen.

Auf dem heutigen Tagesplan stand eine Tour in ein nahegelegenes Himba Dorf. Die Himba zählen zu den wenigen Stämmen Namibias, welche noch in traditionellen Dörfern.


Im Dorf waren jedoch ausschließlich Frauen, da die Männer auf die Tiere – hauptsächlich Ziegen – aufpassen und hierfür auch öfter mal weiter in den Norden reisen, da es dort mehr Regen gibt und dementsprechend mehr Nahrung für das Vieh zu finden ist.


Das besondere Kennzeichen der Himbas ist die rote Hautfarbe und die mit Lehm zu dicken Strähnen verbundenen Haare. Vaseline oder Tierfett wird mit gemahlenen roten Ockerschicht auf die Haut aufgetragen und dient somit als Schutz vor Fliegen und der Sonne. Als Haarverlängerung dienen Pferde- oder Kunsthaare, diese werden mit den eigenen Haaren verklebt und anschließend mit einer Mischung aus Lehm und dem roten Ockerpulver ummantelt.


Da sich Himbafrauen ab dem Erwachsenenalter nicht mehr duschen, benutzen sie Kräuter als natürliches Parfüm. Diese werden auf einen Stein gelegt und angezündet, anschließend benebelt sich die Himbafrau mit dem Rauch der brennenden Kräuter.


Bis zu einem Alter von circa 14 Jahren dürfen die Himbamädchen noch keine rote Körperfarbe und den typischen Himbaschmuck tragen. Erst mit der Pubertät dürfen sie sich wie eine ‚echte‘ Frau kleiden und bekommen die typische Lehmfrisur.

Mit ungefähr 18 Jahren werden die Mädchen dann verheiratet, Männer heiraten jedoch erst mit 25. Zur Hochzeit bekommt das Mädchen metallenen Fußschmuck für jedes Bein. Dabei stammt einer der Fußringe von der Familie der Mutter und einer von der Familie des Vaters. Stirbt ein Elternteil nimmt die Himbafrau das entsprechende Schmuckstück ab.

Auf dem Fußband befindet sich ein brauner Streifen solange die Frau noch kein oder nur ein Kind hat, sobald die Frau ihr zweites Kind geboren hat, darf sie zwei Streifen darauf tragen.

Hat eine Familie mehrere Kinder, so schickt sie ein bis zwei Kinder zur Schule, die anderen müssen im Dorf bleiben um die Tradition der Familie fortzuführen und das Vieh zu bewachen.

Jede Himbafamilie hat zudem ihre eigene ‚heilige Feuerstelle‘ im Dorf, welche zu besonderen Anlässen wie beispielsweise Hochzeiten entzündet wird. An dieser heiligen Stelle beten die Himbas ihre verstorbenen Vorfahren an und kommunizieren mit ihnen.


Jede Familie lebt in ihrer eigenen kleinen  Hütte. Das Grundgerüst besteht aus Holz, als Dämmung dient Lehm vermischt mit Kuhdung. Bei kaltem Wetter ist es in den Zelten gemütlich warm, während es bei Hitze angenehm kühl bleibt.


Nachdem wir unsere Führung durch das Dorf beendet hatten, waren plötzlich alle Himbafrauen vor dem Ausgangstor versammelt. Sie hatten sich in einen Kreis gesetzt und jede von ihnen bot handgemachten Schmuck und Figuren an. Die zuvor eher zurückhaltenden Frauen wurden ziemlich aufdringlich, begannen uns zu rufen und banden uns Armbänder um, um zu zeigen, wie toll sie uns standen.


Nachdem jeder von uns schließlich ein paar Kleinigkeiten gekauft hatte, ging es dann wieder zurück auf den Campingplatz. Dort genossen wir den restlichen Tag am Pool, von welchem aus man eine wundervolle Aussicht über die umliegende Landschaft hatte.


Tag 6 – 13.12.2015


Der heutige Tag war der wohl bisher unspektakulärste in diesem Urlaub. Nachdem wir zum ersten Mal ‚ausschlafen‘ und in Ruhe frühstücken konnten, packten wir unsere Zelte, beluden das Auto, füllten unsere Tanks und fuhren los in Richtung unseres nördlichsten Reisezieles.

Zwei Stunden Fahrt lagen zwischen uns und den Epupa Fällen, welche gleichzeitig die Grenzlinie zwischen Namibia und Angola bilden. Es war unglaublich, wie schnell sich die Landschaft während der Fahrt in den Norden änderte. Es ging durch Steppengebiete, Felslandschaften und Wüste. Die Überraschung war außerdem groß, als wir plötzlich ein Kamel am Wegrand entdeckten.


Schließlich landeten wir im wahnsinnig grünen Epupa. Überall waren plötzlich grüne Bäume und Palmen zu sehen und unser Campingplatz, welcher direkt am Kunene Fluss lag, glich eher einem tropischen Urlaubsparadies. Der schattige Pool und eine kleine Insel, welche über eine Hängebrücke zu erreichen war, machten das Urlaubsfeeling perfekt. In den Bäumen rund um unsere Zeltplätze saßen kleine Äffchen und wir wurden gewarnt, auf unsere Essensvorräte auszupassen. Außerdem sollten wir unbedingt davon absehen, im Fluss baden zu gehen, da es hier von Krokodilen wimmelte, welche sich unbemerkt im Wasser heranschleichen können.


Geschafft von der Fahrt und dem Klimaumschwung, genehmigten wir uns den restlichen Nachmittag am Pool und genossen die Aussicht auf Palmen und Wasser. 


Tag 7 – 14.12.2015

Heute machten wir uns auf den Weg zu den 1km entfernten Epupa Fällen. Zwischen einem Felsspalt, welcher Namibia von Angola trennt, stürzt der Kunene Fluss circa 40m in die Tiefe. Rund um den Fluss waren zudem einige Affenbrotbäume, welche typisch für diese Region sind, zu finden.  


Wr wanderten eine Stunde den Fluss entlang, wobei wir uns über Felsen und durch Sträucher kämpften – auf dem Rückweg entdeckten wir dann einen Wanderweg und brauchten für dieselbe Strecke nur circa 15 Minuten – bis wir den ‚weißen Strand‘ erreichten. Dort genehmigten wir uns eine kurze Pause im Schatten der Bäume und genossen die Aussicht auf den Fluss und die Epupa Fälle.
Zurück auf dem Campingplatz wurden wir von Kühen und Schweinen begrüßt, welche dort frei herumliefen und uns zunächst die Durchfahrt mit dem Auto versperrten. Es ist hier im Norden Namibias üblich, seine Tiere einfach frei herumlaufen zu lassen und sie nicht auf umzäunte Weiden zu stellen, da sie sich somit ihr Futter und Wasser selbst suchen konnten. Daher hatten wir bis jetzt aber auch immer wieder Besucher auf unseren Zeltplätzen und mussten des Öfteren kurze Fahrtpausen einlegen, bis Ziegen oder Rinderherden die Straßen überquert hatten.